.mangled, uncared for, suffering thro’ the night.


#1

Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 25.08.2014 16:57
von Akaera • 142 Beiträge



Erste Begegnungen


»Ein kühler Windhauch strich über das Gras und verwandelten die Wiesen vor der Sonnenbucht in ein grünes Meer. Die Luft roch salzig, denn der Wind trug Wassertröpfchen vom Meer an Land.
Ein normaler Morgen, an einem normalen Tag.
Doch vielleicht nicht für die Wölfe, die an jenem Morgen an der Sonnenbucht waren...«


Aymenur & Taréy
Rakozc & Akaera
Nelélios & Ashaî
Frühling - mild und windig
Tageszeit: später Morgen


zuletzt bearbeitet 01.09.2015 18:30 | nach oben

#2

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 25.08.2014 17:40
von Akaera • 142 Beiträge

» Die Blumen des Frühlings...


Akaera sah zum glitzernden Wasser hinüber. Ein Windstoß zerzauste ihr das Fell und wiederwillig musste sie zugeben, dass ihr das raue, und doch schöne Wetter gefiel. Sie war, seit sie aufgestanden war, in schlechter Laune gewesen und hatte sich trotzig darum bemüht, dass das auch so blieb, doch die frische Briese schien all ihre Sorgen davonzutragen.
Doch dann ermahnte sie sich, sich nicht ablenken zu lassen; schließlich stand sie gerade einem wildfremden Wolf gegenüber. Sie hatte seinen Geruch erst vor circa zehn Minuten bemerkt, denn der Wind war aus der falschen Richtung gekommen, und da war er schon zu nahe gewesen, um irgendwie auszuweichen – auch wenn ihr nicht wirklich klar war, weshalb sie das hätte tun sollen. Es wäre ihr wahrscheinlich einfach lieber gewesen überhaupt die Wahl zu haben … aber jetzt war es zu spät.
Sie musterte den Wolf vor ihr aufmerksam, während er das Gleiche zu tun schien. Er war nichts Besonderes – vielleicht ein wenig klein geraten für einen Rüden – und Akaera fragte sich unwillkürlich, ob ihm nicht zu warm war in dem flauschigen, dunklen Pelz, der alles Licht zu absorbieren schien. Ihr selbst war angenehm warm, doch ihr Fell war ja auch um einiges heller.
Dann hob er den Kopf ein wenig, und ein Sonnenstrahl schien ihm ins Gesicht und ließ seine Augen hell leuchten, sodass Akaera erkennen konnte, dass sie von einer klaren Bernsteinfarbe waren – und dann senkte er den Kopf und der Moment war vorbei.
„Wer bist du?“ ergriff Akaera das Wort, denn sie hatte das Gefühl, dass sie, wenn sie nicht gleich etwas tat, anfangen würde, unter dem prüfenden Blick des anderen unruhig herumzuzappeln. Außerdem wusste sie nicht, weshalb sie nicht das Wort ergreifen sollte – schließlich war das nicht sein Revier und so war er, genauso wie sie, ein Eindringling. Auch wenn sie gar nicht sicher war, ob dieses Stückchen Land überhaupt zu einem Revier gehörte….

... sind die Träume des Winters. «

zuletzt bearbeitet 25.08.2014 17:41 | nach oben

#3

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 29.08.2014 03:28
von Rakocz • 197 Beiträge


Es war ein wenig... fremd einem anderen Wolf gegenüberzustehen, war er doch Artgenossen bisher immer aus dem Weg gegangen. Es war seltsam gewesen, denn eigentlich hatte der Wind ihm den Geruch eines Wolfs zugetragen... doch irgendwie war er zu unaufmerksam gewesen, völlig vertieft in das, was um ihn herum geschah und völlig abgelenkt von allen Gerüchen, so seltsam sie auch sein mochten. Und so kam es, dass er auf einmal einem Wolf gegenüberstand, wirklich plötzlich, denn auf einmal war dieser Artgenosse vor ihm aufgetaucht. Anfangs hatte er die Fähe tatsächlich für einen Rüden gehalten, war sie doch um einiges größer und sicherlich auch schwerer als er selbst - insgesamt wirkte sie sehr massiv im Gegensatz zu dem zierlichen Timberwolfmännchen.
Kurz hob er den Kopf, blickte der Sonne entgegen. In seinem Fell war ihm warm, obwohl er den Wind darin spüren konnte, doch noch war es angenehm, es war genau richtig. Schließlich senkte er den Kopf wieder, betrachtete neugierig die Fähe vor sich, wenn sie ihm auch wirklich nicht so ganz geheuer war - einfach weil sie fremd war und er sie deshalb nicht einschätzen konnte.
Als sie plötzlich das Wort ergriff zuckte er erschrocken zurück, die linke Vorderpfote hob sich als wolle er sie weiter hinten wieder absetzen ehe er sie unschlüssig einfach wieder auf dem Boden absetzte. Wer er war? Eigentlich... wollte er es nicht verraten, Namen gaben Macht, nur wenige gab es, die seinen Namen kannten. Doch... sie wirkte nicht so als würde sie diese Macht missbrauchen, sodass der schwarze Wolf ihr schließlich mit einem "Rakocz" antwortete. Dabei schwang seine Rute nervös hin und her, viel zu schnell, verriet ihn damit. Doch er konnte es nicht abstellen, bemerkte es noch nicht einmal, streckte er in diesem Moment doch erneut die Nase in den Wind, wollte die zuvor vergessene Vorsicht diesmal nicht noch einmal einfach übergehen. Schließlich hätte das auch fatale Folgen haben können - was, wenn er einem Rüden begegnet wäre - einem großen, starken Rüden, der vielleicht nicht so ruhig geblieben wäre wie es die Fähe vor ihm war.
Mit einem kurzen Ausstoßen des Atems fragte der Rüde schließlich: "Und du heißt?" - Nun, da er ihr seinen Namen verraten hatte, da konnte er wohl auch ihren Namen erfahren! Es wäre nur gerecht und das, was Rakocz wohl ein wenig beruhigen würde.

zuletzt bearbeitet 29.08.2014 21:45 | nach oben

#4

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 01.09.2014 11:24
von Taréy • 92 Beiträge


W E__A R E__A L L__S T O R I E S
CONTAINING THOUSANDS OF LINES
A N D__W I T H I N__E A C H__O F__T H E M
LIES AN IRREPARABLE TRUTH.


Die Welt wurde wieder bunt, der Frühling kam, wie jedes Jahr. Die Jahreszeiten verstrichen wie im Flug und doch blieb jede gerade so lange, dass man sich an das neue Klima gewöhnt hatte, bevor es sich schon wieder änderte. Der Natur wurden keine Grenzen gesetzt, indem man ihr eine bestimmte Anzahl an Jahren zur Verfügung stellte, Zeit spielte keine Rolle. Sie ließ sich treiben und wucherte, ließ ihre Früchte reifen, verteilte ihre Samen in der Erde und legte eine Verschnaufpause ein um sich wieder zu erholen.
Ein Baum lebte lange, viel länger als jedes Geschöpf auf der Welt. Und könnte man einen von ihnen befragen, so würde er wahrscheinlich genug Geschichten zu erzählen haben um ein Jahrzehnt die Welpen eines Rudels in Schach zu halten. Wenn nicht sogar mehr.


BÄUME SIND GEDICHTE, DIE DIE ERDE AN DEN HIMMEL SCHREIBT.


Große Worte für einen jungen Wolf, der sich im Grunde noch über jede Kleinigkeit beschweren sollte, sich sträuben sollte, gegen die Alten, die Weisen, die versuchten ihm Ratschläge mitzugeben. Doch er war kein junger Wolf, der Eigenständigkeit lernen musste, er war jemand, der alleine umherwanderte und nicht einmal wusste wozu eigentlich. Er war allein und konnte sich weder dazu entschießen umzukehren noch vorwärts zu gehen. Er steckte irgendwie in der Klemme. Wie eine unsichtbare Grenze zog sich ein Schleier durch seine Gedanken und umnebelte sie, machte es unmöglich für ihn seine Erinnerungen nach dem "Warum?" oder dem "Wozu?" zu durchforsten. Die mächtigste der Grenzen war allerdings die, die ihm den Weg nach vorn versperrte.
Im Leben ging es immer um Grenzen. Die Grenze der eigenen Belastbarkeit. Grenzen des Anstandes. Und die wichtigste aller Grenzen: Die jenige, die einen von seinesgleichen trennt. Man braucht in gewisser Weise eine Grenze zwischen sich und dem Rest der Welt. Man muss sie abstecken und dann kann man nur noch hoffen, dass niemand sie überschreitet. An einem gewissen Punkt allerdings hat man eine Entscheidung zu treffen. Grenzen halten nicht andere von einem fern, sie sperren einen selbst ein. Also, man kann einen Teil seines Lebens damit vergeuden Grenzen zu ziehen, oder man kann es leben, indem man sie überschreitet.


MAN MUSS NUR GEWILLT SEIN, EIN RISIKO EINZUGEHEN, DANN WIRD DIE AUSSICHT AUF DER ANDEREN SEITE EINFACH SPEKTAKULÄR.


Jetzt war es Zeit für Taréy, den jungen Wolf, eine seiner Grenzen zu überschreiten, das Vergangenen loszulassen und sich nicht mehr darum zu sorgen was vielleicht einmal war. Man muss einen Gedanken loslassen, dann kommt er von selbst wieder zurück.
Eine naive Aussage, doch wer sagt, dass Taréy nicht naiv ist? Wer schreibt ihm vor, wie er zu sein hat?
Lange Zeit schon war er allein gewandert, war an einer weißen Festung vorbeigekommen, an einen See herangelaufen und hatte sich an einem riesigen Baum, der so viele Tiere friedlich nebeneinander beherbergte, wie Taréy es niemals für möglich gehalten hätte, schließlich niedergelassen um wieder zu Kräften zu kommen.

Die Grenze, die er jetzt überschritt war die, wieder ins richtige Leben zu gehen. Sich nicht von dem Frieden des großen Baumes, der auch im Herbst noch blühte, beeinflussen zu lassen. Es war schwer dies alles hinter sich zu lassen. Dem Sog, der von dieser Pflanze ausging zu trotzen. Und dennoch stand er jetzt auf einem kleinen Hügel in der Nähe einer Bucht, dessen Wasser die Sonne zum Glitzern brachte. In einiger Entfernung konnte er den westlichen Teil der Insel Mizukyu ausmachen, allerdings nur den Teil, der nicht von einer Bergfront versteckt wurde.

Was ihn hier wohl erwartete? Taréy hatte keine Ahnung, doch er würde es auf sich zukommen lassen und das Beste daraus machen. Wenn ihm ein anderer Wolf begegnete? Gut so, er hieß ihn sogar willkommen. Die war weder sein Revier, noch das eines anderen Rudels, soweit er das bemerkt hatte. Jeder konnte hier kommen und gehen wie es ihm beliebte.



xx ALLEIN | verfolgt in Erinnerungen seinen Weg hierher zurück | Hügel nahe der Sonnenbucht xx


zuletzt bearbeitet 01.09.2014 17:48 | nach oben

#5

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 01.09.2014 17:25
von Aymenur • 19 Beiträge

Aymenur war schon länger auf den Beinen, doch ganz wach war sie trotz dieser Tatsache nicht. Viel hat sie an diesem Morgen noch nicht gemacht...sie beobachtete das letzte Morgenrot, während eine angenehme Brise ihr ohne wuscheliges Fell weiter zerzauste und gleichzeitig eine kühle Erfrischung bot. Schon bald war der Sommer da, dann reichte so ein Windstoß nicht mehr aus und sie musste sich anders helfen. Doch die wärmste Zeit des Jahres war noch nicht da und die weiße Fähe schüttelte die Gedanken an diese Zeit schnell ab. Zu viel Wärme war nicht gut, besonders nicht bei so viel Natur.
Bevor sie es mitbekam, rannte sie los. Quer über die Wiese, ohne ein Ziel. Sie rannte einfach, genoss den Wind und die Tatsache, die schlechten Erinnerungen abzuwimmeln, auch wenn ihr bewusst war, dass sie dies nur durch Willenskraft schaffte und die Außenwelt nicht viel damit zu tun hatte.
Ihr Zeitgefühl verloren, verlangsamte die Wölfin allmählich ihre Schritte, bis sie vollends zum stehen kam. Aufmerksam sah sich Aymenur um, nach etwas Ess- oder Trinkbarem. Daher sie auf die schnelle nichts dergleichen erblickte, setzte sie sich ein Ziel und begab sich auf die Suche, soweit man es denn so nennen konnte. Der Geruch von Wasser lag ihr schon in der Nase, sie hat es nur nicht bemerkt.
Gemütlich trottete die Fähe los, folgte dem Geruch der in ihrer Nase lag und konzentrierte sich nur auf diesen. Nach kurzer Dauer sah sie bereits die Reflektion der Sonne im Wasser und die Polarwölfin verschnellerte ihren Schritt, um dann wieder zu stoppen. Es lag nicht gerade in ihrem Interesse, Salzwasser zu trinken, weshalb sie glücklich war auf eine kleine Pfütze ausweichen zu können. Es war zwar nicht unbedingt lecker, doch besser als das Wasser der Bucht und somit akzeptabel. Doch lange genoss sie das kühle Nass nicht, denn sie roch einen anderen Wolf und sah sich aufmerksam um, die Ohren gespitzt. Wo stand der Fremde? War er freundlich oder feindlich, und würde er gleich wieder gehen? Hatte er Aymenur bereits gefunden? Fragen, die nicht gerade sehr beruhigend waren, aber realistisch.

zuletzt bearbeitet 01.09.2014 17:38 | nach oben

#6

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 01.09.2014 22:18
von Taréy • 92 Beiträge


Verstellung ist der offenen Seele fremd,
S o__v e r g e h e n__d i e__S c h a t t e n
und verwehen im Nichts.


Eben noch in Gedanken, war Taréy nun auf etwas vor sich konzentriert. Eine Wölfin, deren Pelz sich so hell vom Untergrund abhob, dass man sie wirklich nur sehr schwer übersehen konnte, vor allem, da sie nicht wirklich weit entfernt war. Im Stillen dankte er dem großen Wolf im Himmel, der über sie alle wachte, dass er scheinbar schon jemanden gefunden hatte, der ebenfalls allein losgezogen war. Nicht jeder mag an Schicksal glauben und es ist auch nicht immer klug es einfach hinzunehmen, doch sollte man sich dennoch von ihm leiten lassen. Immerhin wird schon nichts Schlechtes dabei herauskommen, einem Artgenossen zu begegnen.


Betrachte die ganze Natur, wovon du nur ein winziges Stücklein bist, und das ganze Zeitmaß von welchem nur ein kurzer und kleiner Abschnitt dir zugewiesen ist, und das Schicksal, wovon das deinige nur ein Bruchteil bildet.


Man kommt sich schnell ziemlich klein vor, wenn man über all die großen Geschöpfe der Welt nachdenkt. Der Himmel, überall und doch nicht zu greifen. Bäume, so groß und mächtig und alt, dass sie Respekt verdienen. Wind, Wolken, Wasser, Land. Alles, auf dem man stand und ging, das man betrachtete und über das man nachdachte, wenn die Winter kalt und rau waren. Manch einer würde jetzt denken, dass es nicht auf die Größe ankam - tut es auch nicht. Dass man wahre Größe am Charakter eines Geschöpfs ausmachen konnte. Und dass ein Geschöpf überhaupt erst einmal leben musste um einen Charakter zu haben. Doch hatte der Wind nicht auch seinen eigenen Charakter, manchmal fegt und peitscht er durch die Landschaft, als wäre er wütend oder enttäuscht. An anderen Tagen ist er heiß und drückend und droht uns beinahe zu erschlagen mit seiner Trägheit. Und hin und wieder weht auch nur ein leises Lüftchen, als würde er es genießen der Welt ihren Lauf zu lassen. Auch das Meer hat ihren eigenen Willen, es kam und ging wie es ihm gefiel, doch stehts abwechselnd und in gleichen Abständen. Überhaupt beeinflusste sich die Natur auch gegenseitig, wenn der Wind wütend war, steckte er das Meer an und es schlug Wellen oder die Bäume beginnen mit ihren Ästen um sich zu schlagen.
Man sollte also darauf achten, dass nicht nur wirklich lebende, atmende Geschöpfe ihren ganz eigenen Charakter haben. Doch wie groß, mächtig und standhaft man auch war, auch Bäume können fallen. Und je größer man ist, desto tiefer stürzt man.


Das Schicksal gewinnt immer.


Wahrscheinlich waren atmende Geschöpfe einfach nur nicht fähig die Macht zu verstehen, die von ihm ausging. Doch immerhin konnte man trotz allem den Versuch wagen ihm in heiklen Situationen zu trotzen.
Etwas trotzte hier ganz schön. Doch nicht dem Schicksal, sondern wohl eher der Anpassung. Dieser weiße Pelz war wirklich auffällig. Doch im Schnee wohl nützlicher als Taréys buntes Fellkleid, das ihn wohl jeden Winter wieder im weichen Weiß verriet. Doch ehe die Wölfin wieder verschwand, beschloss der Rüde sie erst einmal zu begrüßen und dem Schicksal mal wieder die Chance zu geben sich zu beweisen. Würde diese Begegnung gut gehen, stand es anscheinend nicht schlecht um das weitere Wohlergehen und Leben des Bunten.


"Was führt dich hierher, Schneeflocke? Von hier kommst du wohl nicht, liege ich richtig? Deinem Pelz nach zu urteilen würde ich schätzen, die Berge sind dein Zuhause - oder waren es bis vor Kurzem? Sei willkommen hier auf der Insel, obwohl auch ich nur ein Reisender bin. Doch warum sollte ich nicht eine Gleichgesinnte begrüßen?"


Taréy hatte Charme und seine Ausdrucksweise ließ nicht zu wünschen übrig und obwohl er nicht absichtlich vorhatte ihn auch zu benutzen, hatte sein Körper auch schon die Kontrolle übernommen. Eine hübsche Wolfsdame konnte man doch nicht wirklich NICHT begrüßen - auch wenn sie nicht wirklich sein Geschmack war. Und seine Wortwahl war nun mal so wie sie war. Man musste ihn nehmen wie er war oder es eben bleiben lassen. Und da sich Taréy vorgenommen hatte seine Grenzen zu übertreten hatte er die erstbeste Gelegenheit ergriffen und es getan. Und wer fand Höflichkeit und Anstand denn schon unfreundlich?



xx AYMENUR | philosophiert in Gedanken; redet | Hügel nahe der Sonnenbucht xx


zuletzt bearbeitet 01.09.2014 22:19 | nach oben

#7

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 03.09.2014 20:52
von Aymenur • 19 Beiträge

Es dauerte gar nicht so lange bis Aymenur den fremden Wolf erblickte. Er war besser getarnt als sie und doch stach er aus seiner Umgebung raus. Der Rüde schien freundlich zu sein, was sich durch seine Worte bewahrheitete. Seine Wortwahl war ungewohnt. Anders als andere Lebewesen sprach er mit einem gewissem Charme, welcher sogar dafür sorgte, dass die Polarwölfin kurz ihre Ohren spitzte.
"Du hast eine interessante Wortwahl", merkte die Fähe an. "Und du hast recht, ich komme nicht von hier." Den Teil mit den Bergen ließ sie aus, zu unschön war die Erinnerung. Sie näherte sich dem Fremden, wie immer ohne ihre Worte oder Taten zu überdenken. Es hatte einfach keinen Sinn, denn das Schicksal war nicht vorhersehbar, was geschah, geschah eben. Man konnte höchsten das Schicksal in eine andere Richtung lenken, mehr nicht. Aymenur für ihren Teil glaubte daran, dass sie diesem Rüden begegnen sollte und es kein Zufall war, dass sie sich hier trafen. Die weiße kam kurz vor dem kleinen Hügel zum stehen und sah ihren Artgenossen mit freundlichen, bernsteinfarbenden Augen an. "Es ist schön, jemanden der selben Art zu treffen" sprach Ayu und führte fort "Ich würde gerne deinen Namen erfahren - meiner lautet Aymenur." Die Höflichkeit des Wolfes färbte auf die Fähe ab, so schien es, allerdings war es ein ganz normaler Charakterzug.

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#8

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 03.09.2014 23:19
von Taréy • 92 Beiträge


EIN NEUER ANFANG.
M A N__L Ä S S T__D I E__V E R G A N G E N H E I T__H I N T E R__S I C H,
BEGINNT VON NEUEM.


Es ist schwer, der Chance auf einen neuen Anfang zu widerstehen. Der Chance, die Probleme der Vergangenheit zu begraben. Doch wer darf eigentlich entscheiden, wann das Alte endet und das Neue beginnt? Das Loslassen von alten Gewohnheiten, alten Erinnerungen. Das Wichtigste ist, niemals aufhören daran zu glauben, dass ein neuer Anfang möglich ist. Aber es ist auch wichtig nicht zu vergessen, dass es bei dem ganzen Mist ein paar Dinge gibt, die es wert sind, dass man sie festhält. Dinge an die man mit Freude zurückdenkt und die einen an alte Zeiten erinnern. Doch wie soll man sich an etwas erinnern, wenn ein Schleier über allem liegt, das man zu greifen versucht? Was tut man, wenn der Nebel den Geist verklärt und man die guten Momente des Lebens nicht mehr wahrnemen kann? Man lässt diese Schatten hinter sich und versucht nach vorne zu blicken. Man kann Zeit vergeuden oder sie sinnvoll nutzen.

Mit diesem Vorsatz geht Taréy durchs Leben und versucht die Welt Stück für Stück ein klein wenig besser zu machen. Und ein Punkt seines Plans beinhaltete zu jedem freundlich zu sein, ihm Ratschläge zu geben und alles erdenkliche zu tun um für Ordnung und Gerechtigkeit zu sorgen - so naiv das auch klingen mag.


DAS NAIVE ALS NATÜRLICH IST MIT DEM WIRKLICHEN VERSCHWISTERT.


Doch es gibt naive Geschöpfe, die sich erkennen und ihre Naivität geschickt zu benutzen verstehen. An das Gute in einem zu glauben mag manchmal nicht der beste Rat sein, den man weitergeben kann, doch es hilft dem Bösen weniger Chance zu lassen im Geist zu fruchten.
Aus diesem und anderen Gründen hat Taréy seine Naivität als Jungwolf nicht abgelegt, sondern sie behalten und sich zunutze gemacht.

Diese Eigenschaft machte Taréy jedoch nicht weniger einfühlsam. Er wusste wann es sich gehörte still zu sein und nicht nachzufragen. Immerhin hatte er nur welpenhafte Ansichten, das wirkte sich noch lange nicht auf Zurückhaltung aus. Aus diesem Grund schwieg er erst einmal, als Aymenur nicht weiter über ihre Herkunft sprach. Sie hatte es anscheinend nicht gern an ihre eigene Vergangenheit erinnert zu werden.
Manchmal hatte es durchaus seine Vorteile sich an nichts erinnern zu können. Der Rüde wusste nicht, ob in seiner Vergangenheit etwas Schlimmes passiert war - wenngleich er auch nicht wusste, ob ihm Gutes widerfahren war.


"Schon einige haben mich darauf hingewiesen, dass ich scheinbar seltsam spreche, doch gibt es ein interessantes Zitat, das ich irgendwann mal aufgeschnappt habe ...

Bekennen kann sich ein Wesen zu allem Möglichen und ist es darum doch noch lange nicht,
weder in der Tat noch im Wesen, noch im Denken. Sein kann es nur, was es ist.

... Es ist also vollkommen egal wie ich mich ausdrücke, solange man mich verstehen kann - und das tut man doch. Wenn ich anders sprechen sollte, müsste ich mich verstellen und das wäre im Grunde dann eine Lüge."


Taréy blickte nach seinem kurzen Vortrag erst einmal in die Augen der Wölfin und erkannte darin so viele Emotionen, dass er für einen Augenblick den Halt in der Realität verlor und gefesselt war von diesem Anblick.


Das Licht überliefert das Sichtbare dem Auge; das Auge überliefert es dem ganzen Tier.
Das Ohr ist stumm, der Mund ist taub; aber das Auge vernimmt und spricht.
In ihm spiegelt sich von außen die Welt, von innen das Tier. Die Totalität des Innern und Äußern wird durch das Auge vollendet.


In den Augen konnte Taréy so vieles erkennen, was manch anderer übersehen hätte. Es war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen einfach nur in die Augen seines Gegenübers zu blicken und sich darin zu verlieren, in eine andere Welt einzutauchen und all die Informationen, die er darin las in sich zu speichern.
Taréy war ein Träumer, das konnte wohl jeder spätestens nach dem ersten Gespräch erkennen, doch was man ihm nicht ansah, war die Starre, die ihn beim Betrachten der Seelenspiegel überfiel. Für andere waren es nur wenige Sekunden, in denen der Rüde sie ansah, für ihn war es eine halbe Ewigkeit, die er in dieser faszinierenden Welt verbrachte. In Sekundenschnelle hatte er all die Informationen, die er erfahren hatte gespeichert und konnte sie jederzeit wieder abrufen. Es kam ihm wie ein Phänomen vor, dass er dies konnte, doch es war sehr praktisch und mitlerweile hatte er es einfach akzeptiert. Die Augen, sie verrieten viel über einen Wolf. Also kam es Taréy nur zugute, dass er sich an die Dinge, die er erfahren hatte auch erinnern konnte. Wer wusste schon, ob sie irgendwann nicht doch zu etwas gut waren.


"Mein Name lautet Taréy, und ja, es ist durchaus schön nicht mehr allein zu sein, wenngleich ich nicht weiß, ob du im Sinn hast bald weiterzureisen. Ich würde deine Gesellschaft jedenfalls begrüßen."



xx Aymenur | unterhält sich | Hügel nahe der Sonnenbucht xx


zuletzt bearbeitet 04.09.2014 08:51 | nach oben

#9

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 06.09.2014 22:02
von Akaera • 142 Beiträge

Akaera konnte geradezu spüren, wie nervös der andere war. Die - für sie ziemlich ungewohnte - Gefühlsregung ließen ihr Fell kribbeln und ihr Ohren zucken, doch ansonsten hielt sie still. Sie fand, dass sie den anderen, der beinahe schreckhaft wirkte, nicht noch mehr einschüchtern musste - sie selbst war eindeutig die Stärkere hier. Wie so oft.
„Ich bin Akaera“, meinte sie schlicht und neigte den Kopf leicht. Unbewusst versuchte sie, an dem anderen Wolf den Geruch eines bestimmten Rudels festzumachen, doch der Wolf – Rakocz – roch nur nach ihm selbst, so, als hätte er schon seit geraumer Zeit keine anderen Wölfe mehr getroffen. Akaera fand das seltsam – Wölfe waren normalerweise gerne mit anderen zusammen, zumindest die meisten Wölfe, die Akaera bisher getroffen hatte – so wie sie selbst auch. Sie genoss die Wärme, die von den anderen Körpern ausging, auch, wenn sie gut allein zurechtkam.
Aber … vielleicht hatte sie hier ja so einen Wolf gefunden, mit dem man gut zusammen sein konnte?
Ein wenig verdutzt über diesen Gedanken – der andere Wolf wirkte nicht sehr anziehend; seine gesamte Körperhaltung deutete darauf hin, dass er weder stark war, noch jemand, dem man überall hin folgen wollte – und doch hatte sie sofort darüber nachgedacht, ihn zu überzeugen, ihr zu folgen. Sie selbst wusste zwar nicht wohin, doch es konnte doch nie schaden, einen Freund zu haben, der einen begleitete, oder?
Von diesem und ähnlichen Gedanken beeinflusst, meinte Akaera freundlich:
„Und? Woher kommst du und wohin gehst du?“
Um seiner Gegenfrage auszuweichen, fügte sie noch hinzu:
„Ich komme vom Festland, aus einem kleinen Tal, und bin hierher unterwegs, weil ich die Welt sehen wollte, und mal was Neues erleben wollte.“
Ein bisschen verblüfft von sich selbst, weil sie einfach so Informationen preisgab, die wichtig waren, und die man besser nur Wölfen verriet, denen man vertraute, hielt sie inne.
Und da erkannte sie, dass dieser fremde Wolf, der ihr gerade erst über den Weg gelaufen war, so sympathisch war, dass sie ihm einfach so ein bisschen vertraute.

zuletzt bearbeitet 06.09.2014 22:03 | nach oben

#10

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 14.09.2014 21:14
von Rakocz • 197 Beiträge


Zumindest war sie fair, das musste Rakocz ihr lassen, verriet ihm die Stärkere doch einfach so ihren Namen. - Ob sie vielleicht gar nicht um die Bedeutung eines Names wusste, wenn sie ihn so sorglos preis gab? - Wie auch immer, das sollte ihn jetzt nicht weiter ablenken, er sollte sich lieber auf die Fähe konzentrieren. Die Namenssache... nun, so wichtig sie war - wenn er nicht aufpasste, dann könnte es vielleicht passieren, dass sie ihn angriff, ohne, dass er reagieren konnte. Deshalb schob der schwarze Rüde die Gedanken beiseite, versuchte, die Fremde einzuschätzen. Akaera hieß sie, hatte sie gesagt. Ein schöner Name. Ein klangvoller Name. - und da war er wieder bei dem Namen, konnte die alte Gewohnheit nicht abstellen und erst, als sie weiter sprach, die freundliche Stimme erhob, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.
Wohin er wollte? Woher er kam?
Verwirrt blickte er sie an, die Haut über den Augen nach oben gezogen - es wirkte fast ein bisschen fragend, zuckten doch dazu hin auch noch seine Ohren. Woher er kam... nun, diese Frage ließ sich relativ leicht beantworten, wenn man es auch kompliziert machen könnte. Aber.. wohin wollte er? Auf diese Frage eine Antwort zu finden... - wie sollte er das machen? Es gab so viel zu sehen, so viel zu erleben... und doch wollte er nur eines: ein Rudel, einen Gefährten... oder doch eine Gefährtin? Nervös leckte er sich bei diesem Gedanken die Lefzen, versuchte durch nervöses Schwanzwedeln, die Anspannung irgendwie abzulegen. Und schließlich fand er seine Stimme wieder, wenn er auch nur zögerlich sprach, sich nicht sicher war, ob er es wirklich kund tun wollte. Doch die Fähe hatte schon auf ihre eigenen Fragen geantwortet, Rakocz konnte ihr also schlecht eine Antwort verwehren. "Ich stamme aus dem Wald. Unendlich viele Nadelbäume wuchsen dort, schirmten das Licht ab, gaben und Schutz und lockten Nahrung an. Wohin ich gehe weiß ich nicht, so viel gilt es zu erkunden... ich gehe überall hin, wo mich meine Beine hintragen, ein spezielles Ziel, das am Ende meiner Reise liegt... das gibt es nicht." Die Antwort fiel länger aus als vermutlich erwartet, doch Rakocz störte sich kaum daran - im Grunde verrieten sie nicht viel mehr über ihn, als es die Fragen verlangt hatten.
Mit einem vorsichtigen Blick, den Kopf gesenkt, ging er einige Schritte vorwärts, weiter auf die Fähe zu. Seine ganze Körperhaltung sprach von... ja, Demut, nichts zeigte auf Angriffslust oder ähnliches hin. Vorsichtig streckte er schließlich die Nase vor, schnupperte neugierig, das welpenhafte hatte sich doch wieder nach vorn gedrängt, konnte seinen Wissensdurst nicht aufhalten. Dennoch war er nicht ganz so unachtsam wie sonst, wusste, was auf dem Spiel stehen konnte, wenn sie seine Geste missverstehen würde. Sie roch nach keinem Rudel, zumindest konnte er keines erkennen... und irgendwie beruhigte ihn das, ließ seine angespannte Körperhaltung ein wenig lockerer werden, ehe er langsam wieder ein Stück zurücktrat, vorsichtig die Rute schwenkte - ein kleines, fast schon unmerkliches Freundschaftsangebot.

zuletzt bearbeitet 14.09.2014 21:24 | nach oben

#11

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 14.09.2014 22:16
von Akaera • 142 Beiträge

Akaera sah, wie sich der andere anspannte, als sie ihren Namen nannte, als hätte sie gerade etwas Wichtiges ausgesprochen, doch gleich darauf wurde sie von der rosaroten Zunge abgelenkt, die sich jetzt aus seinem Maul schob, als er sich nervös die Lefzen leckte und damit nur noch einmal ein eindeutiges Signal gab, dass er genau wusste, wer hier der Stärkere war, während er sie fragend anblickte.
Kurz verunsichert fragte sich Akaera, ob das denn eine unanständige Frage war - sie war noch nicht so weit herumgekommen, dass sie das hätte wissen können - doch dann sagte sie sich, dass sie jedes Recht hatte, seine Herkunft zu erfahren.

Als er ihr schließlich - zögerlich, aber relativ ausführlich - erklärt hatte, was er wollte, nickte Akaera einfach nur kurz und beobachtete dann - ein bisschen skeptisch - wie der kleine Rüde näher kam, um sie zu beschnüffeln. Sie beobachtete ihn weiterhin, und bekam so auch mit, wie er sich entspannte, als er ihren Geruch aufnahm. Dann trat er zurück und erfreut bemerkte Akaera, wie er sachte mit der Rute zu wackeln begann - eine Geste, die Akaera sofort erfreut erwiderte.

"Also... und wohin willst du jetzt genau? Ich meine" - sie deutete kurz in eine Richtung hinter sich und dann in eine andere - "hierhin oder dorthin? Oder könntest du auch einfach mit mir kommen?" Sie nickte in die ungefähre Richtung, in die sie jetzt wollte und beobachtete den anderen scharf. Sie wusste eigentlich nicht, weshalb sie ihn das einfach so gefragt hatte - es war wohl einfach Intuition gewesen - und jetzt, im Nachhinein, war sie sich nicht so sicher, ob das denn eine gute Idee gewesen war, auch, wenn der andere gerade so freundlich gewesen war.

zuletzt bearbeitet 14.09.2014 22:18 | nach oben

#12

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 21.09.2014 17:30
von Rakocz • 197 Beiträge


Die Skepsis der Fähe blieb ihm nicht verborgen – doch er freute sich, dass sie seine Geste erwiderte, sogar um einiges deutlicher, selbstsicherer. Es war also nicht schlimm gewesen, sie nahm es ihm nicht übel. Diese Erkenntnis entspannte die Muskeln unter seinem Fell ein wenig.
Ihre Frage verwirrte ihn allerdings wieder. Er hatte ihr doch schon geantwortet..? Er wusste es schließlich selbst nicht, ging einfach dort hin, wo seine Neugier und seine Nase ihn hinzogen. Ein echtes Ziel kannte er nicht, das hatte er ihr bereits gestanden, oder etwa nicht? Das Angebot, dass sie dann machte, klang trotz ihrer vorherigen Fragen verlockend. Ob sie sich nur noch einmal versichern wollte, dass er wirklich kein Ziel hatte? Möglich. Dennoch...
„Ja, ich kann.. mit dir kommen.“ Das war die einzige – zögerliche - Antwort, die sie bekam. Weshalb sollte er mehr sagen, wenn schon alles gesagt war? Eigentlich wäre er gerne weiterhin alleine, würde gerne weiterhin einfach dort hin gehen, wohin es ihn zog... andererseits klang auch Gesellschaft verlockend. Das war es vermutlich gewesen, was ihn hatte zustimmen lassen, anders konnte er es sich nicht erklären.
Zögernd trabte er an, in die Richtung, in der ihre Schnautze gerichtet gewesen war. Hier in hatte sie gezeigt, als sie gefragt hatte, ob er mit ihr kommen wollte. Entweder, sie würde nun mitkommen... oder er würde eben weiterhin alleine reisen. Dass er die zweite Variante eigentlich lieber gar nicht mehr in Betracht ziehen wollte... das wollte er nicht zugeben. Die Entscheidung lag nun jedenfalls bei ihr. Entweder, sie würden tatsächlich gemeinsam ihren Weg fortsetzen... oder eben nicht.

(Maaw, so kurz ._.)

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#13

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 27.09.2014 16:17
von Aymenur • 19 Beiträge

Aymenur betrachtete den Fremden. Beobachtete alles an ihm, hörte seinen Worten genau zu. "Ein schönes Zitat, wenn du mich fragst.", meinte sie mit sanfter Stimme. Es war wahr, ebenso wie die Worte des Rüdens. "Deine Wortwahl finde ich ganz und gar nicht seltsam, ich finde sie nur...neu. Noch nie bin ich diesen Wort so angeordnet begegnet." Die Wölfin schloss ihre Augen für einen Moment, lauschte der Naturkulisse und lies sich alles von dem Wolf gesagte durch den Kopf gehen. Es war schön, wie er sprach, fand sie.
"Ich hatte eigentlich nicht vor, zu gehen.", antwortete Ayu und näherte sich weiter, bis sie letzten Endes bei dem Wolf stand. Sie traute ihm nicht zu, eine böse Absicht zu haben, weshalb sie den Abstand zwischen ihnen schnell verkürzt hat und sich letzten Endes auch hinsetzte. "Bist du auf der Durchreise oder lebst du hier?", fragte Aymenur interessiert. Sie für ihren Teil kannte sich mir der Gegend recht gut aus, vor einer weile hat sie sich hier niedergelassen. Doch wie sah es mit Taréy aus, kannte er die Umgebung ebenfalls oder war er nur zufällig hier?

Der Kontakt mit einem Artgenossen tat der Polarwölfin gut. Sie unterhielt sich nicht oft, meistens erzählte sie einem Vogel irgendetwas, damit sie überhaupt etwas sagte. Wölfe traf sie kaum, und wenn, verschwanden diese so schnell wie sie gekommen sind. Umso fröhlicher war sie darüber, dass der Rüde nicht so schnell verschwinden wollte.

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#14

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 28.09.2014 12:08
von Akaera • 142 Beiträge

Überrascht, aber auch erfreut darüber, dass Rakocz einfach so auf ihr Angebot einging - es schien so unüberlegt - trabte sie ihm ein bisschen verspätet mit wedelndem Schwanz nach, und merkte bei jedem Schritt, wie ihre Laune noch besser wurde. Wie lange war es eigentlich her, dass sie das letzte Mal in Begleitung eines anderen Wolfes gereist war? Viel zu lange. Sie war nämlich eigentlich ein sehr geselliger Wolf, und das Alleinsein tat ihr nicht wirklich gut. Sie liebte es, ihre Ansichten mit jemandem zu besprechen, zu diskutieren, lange Reden zu schwingen und auch manchmal andere ein wenig aufzuziehen. Außerdem fehlte ihr es, hin und wieder einfach einmal richtig ausgelassen zu lachen - allein gab es nur selten Situationen, in denen etwas Witziges passierte.
Jetzt gab es ihr ein gutes Gefühl, Seit an Seit mit einem anderen Wolf zu laufen - es erinnerte sie an die alten Tage, als sie noch mit ihren Brüdern zusammen war und sich mit ihnen gemessen hatte - auch, wenn sie den anderen kaum kannte, und so wortkarg, wie er zu sein schien, würde das wohl auch noch ein bisschen so bleiben. Falls sie so lange gemeinsam laufen würden, dass sie überhaupt in die Lage kommen würde, den anderen unter Umständen ein wenig besser kennen zu lernen.
In Ermangelung eines besseren Gesprächsthemas - und sie wollte mit ihm reden, schweigend neben ihm herzulaufen war keine Option für Akaera - meinte sie: "Wie hat es dich eigentlich auf diese Insel verschlagen? Kommst du von hier irgendwo oder vom Festland?"

zuletzt bearbeitet 07.02.2015 19:10 | nach oben

#15

RE: Erste Begegnungen (1.)

in Revier~ 04.10.2014 17:56
von Rakocz • 197 Beiträge

Ob es wirklich richtig war, mit der Fähe zu reisen? Nun, das würde sich zeigen müssen. Wie sich so vieles zeigen musste. Da er keine Pläne hatte, zumindest keine richtigen, die sofort hier und jetzt erfüllt werden mussten, war es egal, wann er es erledigte. Wenn man denn überhaupt vom Erledigen sprechen konnte. Nervös lauschte er, ob sie ihm folgen würde oder ob er doch weiter alleine reisen musste. Eigentlich war es ihm egal... und dennoch. Eine kleine Stimme in ihm, nicht wirklich ausgeprägt aber dennoch laut genug, wünschte sich, dass die Fähe mit ihm reisen würde - oder er mit ihr.
Erleichterung durchströmte den schwarzen Rüden, als die leisen Pfotentritte erklangen, lauter wurden, so zeigten, dass sie zu ihm aufschloss. Das Gefühl, nicht mehr allein zu sein... es tat so gut, dass er seine Unsicherheit für einen Moment vergaß. Wie ein Welpe wedelte er mit der Rute, wackelte dabei mit dem Hintern und drehte sich spielerisch einmal im Kreis. Dann fiel sein Blick wieder auf Akaera. Ziemlich bedröppelt blieb er stehen, senkte den Kopf, leckte sich nervös die Lefzen, ehe er langsam weiter trabte, sich nicht traute, in ihr Gesicht zu blicken.
Vor lauter bedröppelt sein überhörte er beinahe ihre Frage. Zögernd blickte er auf. Ob es normal war, dass ein fremder Wolf so viel fragte? - Vielleicht. Wirklich viel Erfahrung hatte er damit ja nicht. Dennoch fühlte es sich seltsam an, ließ seine Ohren nervös zucken. „Ich komme von hier.“, antwortete er schließlich leise, war allerdings noch nicht fertig, auch, wenn er eine kleine Pause machte, ehe er weiter sprach. „Aus einem Gebirge mit hohen Bäumen, deren Blätter wie Nadeln waren und die viel Schatten warfen.“ Das war eigentlich alles, was es zu erzählen gab, glaubte er. Mehr würde er wohl nicht dazu sagen - wenn, dann müsste die Wölfin nachfragen, sollte sie noch etwas interessieren. „Woher kommst du? Und...“, zögernd hielt er inne, wandte kurz den Kopf zu ihr. Er lief eine halbe Wolfslänge vor ihr, was ihm nicht gerade behagte. Er hatte kein Ziel, er sollte also auch nicht die Führung übernehmen. Ob sie diese von selbst übernehmen würde oder müsste er etwas sagen, sie darauf aufmerksam machen? „Wie viele Sommer hast du gesehen?“, beendete er seinen ursprünglichen Gedankengang, ehe er seinen Trab ein wenig verlangsamte, so hoffentlich deutlich machte, was er beabsichtigte. Er wollte ein Stück hinter ihr laufen oder zumindest neben ihr - doch keine halbe Wolfslänge vor ihr.

zuletzt bearbeitet 04.10.2014 17:56 | nach oben

Ich hab mal unsere alte Shoutbox hierher kopiert (;

.groaned on the wounded, stiffened out the slain.


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