Seng schnüffelte vorsichtig. Es schien niemand da zu sein, ihr fiel aber deutlich auf, dass sie sich auf fremden Territorium befand. Es roch herrlich nach Beute und Seng lief das Wasser im Maul zusammen, als sie Kaninchengeruch erkannte. Doch jetzt war keine Zeit um zu jagen, sie musste einen Unterschlupf für die Nacht finden und zwar relativ schnell. Seit Seng vorgestern den Kanal durchwatet hatte, hatte sie sich einen Weg zwischen den Bergen gebahnt, was zwar ziemlich umständlich war, ihr aber besser gefiel als über windige Hügel zu ziehen. Seng hielt inne, spitzte die Ohren und schnüffelte ausgiebig. Es schien ein Bach in der Nähe zu sein, und da Seng recht durstig war, folgte sie dem Plätschern zu einem kleinen Teich mit kristallklarem Wasser, in den der Bach mündete. Sie sah darin ein paar Fische schwimmen und überlegte ob sie welche fangen sollte, tat den Gedanken aber schnell wieder ab. Ganz ehrlich, Fisch war nicht gerade ihr Leibgericht. Auf der Schlafplatzsuche würde ihr sicher ein fettes Kaninchen in die Krallen laufen. Als sie sich umsah, entdeckte sie schnell was sie brauchte: einen Fuchsbau! Nun fehlte nur noch das Abendessen und sie war zufrieden. Kaum 5 Minuten später kam Seng mit einem fetten Kaninchen zurück. Nach dem Essen kroch sie in den Bau und schlief ein.