.mangled, uncared for, suffering thro’ the night.

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  • Ashaîs PP - Fragments of MemoriesDatum04.11.2014 23:33
    Thema von Ashaî im Forum Abgabeort für Probeposts

    Behind the dreams of mastery
    Love dies silently
    Torn to the flesh as the fire bleeds
    Echoes of history


    Ashaî verlor seinen Fokus auf den verblassten Waldweg, dem er folgte. Wo gerade noch staubig grüne Blätter einen löchrigen Teppich gebildet hatten, vertieften sich die Lücken zu bodenlosen Rissen. Die Erinnerung an starken Wind ließ seinen Pelz immernoch kribbeln, als würden der Fallwind an ihm zerren, auch wenn seine Augen keine Bewegung in den Blättern registrierten, die die Ahnung bezeugt hätte.
    "Was würde passieren, wenn ich dich jetzt erschreckte?" Die Frage erklang nahe an Ashaîs Ohr, das unwillkürlich zurückzuckte, aber der Wolf riss sich zusammen, bevor der Impuls in seine Pfoten wandern konnte. "Du hättest den einzigen Wolf im Umkreis von einhundert Tallängen über die Klippe geschickt, der deine blöden Witze erträgt.", erwiderte der Rüde, den neckisch beiläufigen Unterton aufgreifend, den seine Freundin angeschlagen hatte. Der Kitzel ihres Fells an seiner Schulter löste den Knoten in seinem Magen ein wenig. Sie stand genauso nahe an der Kante des Plateaus wie er, nahe genug, dass ihre abgeschürften Krallen den Boden nicht mehr berührten. "Wenn mir dieser Wolf versichert, dass er nicht von alleine springt, verzeih ich ihm diese Bemerkung.", gab Sieve sanft zurück. Ashaî verzog die Lefzen nach hinten - natürlich wusste sie, dass er nur hierher kam wenn ihm Dinge - Wölfe, eher - zum Hals heraus hingen.
    "Du lächelst nicht als würdest du es wirklich meinen.", informierte sie ihn weiter, offensichtlich erleichtert, dass ihr Kamerade sich zumindest bemühte. "Ach ja?", erwiderte der mit gekünstelter Überraschung. "Ich weiß nicht, ich hab ganz offensichtlich jeden Grund, fröhlich zu sein, oder? Immerhin wurde ich auserkoren, meine Gene weiterzugeben. So viel Ehre!" Der Rüde schnaubte auf, heftig genug um ihn ins Schwanken zu bringen und damit in einen Zustand gefährlich labilen Gleichgewichts. Sieve warf ihm einen drohenden Blick zu, aber Ashaî war zu gekränkt um ihrer Stimme der Vernunft in seinem Kopf Folge zu leisten und vom Abgrund wegzutreten. "Ankaa ist heute zu mir gekommen," fuhr er fort. "um mir zu verkünden welch großen Respekt der Rat vor meiner Arbeit hat, und dass sie mir nahelegen, mir eine Partnerin zu suchen". Sein Blick senkte sich kurz, unbehaglich und ihrer Berührung plötzlich bewusst. "Weil sie der Meinung sind, sie bräuchten mehr von meiner Sorte. Mehr Forscher." Pause. Als sich in Sieves Miene nichts als warme Aufmerksamkeit rührte, wagte er es wieder, den Sarkasmus in seine Worte fließen zu lassen, der wie bitterer Balsam auf seine Demütigung wirkte. "Und ich durfte der Sprecherin unserer Familie sagen, 'Danke vielmals, aber ich muss ablehnen - ich bin leider nicht imstande, irgendwelche Welpen zu zeugen. Nein, nein, es ist nichts Schlimmes, ich hab halt nur ein Ei, das andere ist irgengwo in meinem Bauch und unbrauchbar. Ihr werdet euch ein anderes Genie suchen müssen, eins, dessen Weichteile tatsächlich funktionstüchtig sind.'"
    Ein trockenes Lachen brach aus seiner Kehle hervor, und es war sogar eine Spur Belustigung darin. Als er seine Freundin betrachtete ging ihm auf, dass sie seine Reaktion beobachtete, ohne groß auf seine Worte zu achten. "Das weißt du alles schon, nicht wahr?" Sieve nickte und erklärte dazu: "...Neuigkeiten verbreiten sich hier schneller als Flöhe." Beide nickten gedankenverloren. "Wie gehts dir jetzt?", erkundigte sich die Wölfin in die Stille hinein. Ashaî schluckte und begann:"Naja, irgendwie ist das schon ziemlich demütigend, nicht? Was bringt es mir, die Zukunft vorraussagen zu können, wenn ich keine Nachkommen habe, die sie erleben? Abgesehen davon dass Arcus mich das nie mehr vergessen lassen wird-" Er wurde von einem festen Schlag auf den Hinterkopf unterbrochen. "Hey! Wofür war das denn?", empörte der Rüde sich, woraufhin seine Freundin ihn nur mit einem anklagenden Blick bedachte. "Du bist ein Idiot!", stellte sie trocken fest. "Ich wusste doch dass du das gleich wieder zum Ende der Welt erklärst!" "Du hast gefragt!" "Pscht. Verdammt, Ash, was du machst bringt allen etwas, diesem Rudel, deiner
    Familie, falls dir das was sagt. Und anstatt dich geehrt zu fühlen dass der Rat dich für brilliant hält, machst du dir Sorgen was dein dämlicher Bruder denkt! Glaubst du, es interessiert sich irgendjemand hier für deine Weichteile? Sei doch dankbar dass du überhaupt welche hast, du Vollpfosten!"
    Überrumpelt von diesem plötzlichen Ausbruch an logischem Denken und Schimpfwörtern hielten beide kurz inne. Dann breitete sich auf Ashaîs Gesicht ein breites Grinsen aus. "Ich wollte nie Welpen.", gab er zu bedenken. Sieve seufzte entnervt und wandte sich ab, um zum Lager zurückzukehren. "Ich weiß!", erinnerte sie ihren besten Freund, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen. Mit einem letzten Gedanken an die dunkle Tiefe vor ihm folgte Ashaî ihr. Die Komik seiner eigenen Verrantheit ließ das Grinsen einfach nicht mehr von seiner Miene verschwinden. Eine Welle der Zuneigung für seine beste Freundin, die auf so viele Arten so viel klüger war als er, schwemmte die letzten Rest verletzten Stolzes fort und federte seine Schritte.

    Die Wärme in seinem Körper fühlte sich falsch an, wie ein Rauschmittel, dessen Hoch ihn nur näher an den Nullpunkt bringen würde, wenn die Effekte abklangen. Sich an die fliehenden Sensationen zu klammern war sinnlos - die Wärme ließ den Rüden allein inmitten des Waldes zurück. Er hatte aufgehört zu laufen, starrte in die Ferne während die letzten Sonnenstrahlen auch den Bäumen um ihn herum das Licht nahmen und war sich seiner Verlorenheit so vollkommen, schmerzhaft bewusst, dass er zu wimmern begann.

  • AshaîDatum03.11.2014 02:27
    Thema von Ashaî im Forum Rüden






    ASHAÎ


    Guten Tag, meine Damen, Herren. Ich muss zugeben, eure Aufnahmebedingungen sind sehr...speziell, oder? So viele Fragen, wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen ihr wollt mir bis auf den Grund der Seele blicken bevor ihr mich überhaupt in Betracht zieht. Wollt ihr? Oh. Wenn das nötig ist, um Mitglied dieses Rudels zu werden, dann fragt was ihr wollt - ich werde wahrheitsgemäß antworten. Vielleicht hat es therapeutischen Wert, euch alles von mir zu erzählen... ich bezweifle es zwar, aber Wissen hat noch niemandem geschadet. Ich bin bereit, wir können loslegen.

    NAME
    Mein gewählter Name ist Ashadha, über die Zeit zu meinem jetzigen Rufnamen Ashaî [a-schA-i] verkommen, der wiederum manchmal zu Ash [Asch] degeneriert.

    BEDEUTUNG
    Inwiefern ist das relevant für - Ich bin schon ruhig. Ashadha ist einer der unzähligen Namen, die das Sternbildes Schütze im Laufe der Geschichte trug. All meine Familienmitglieder tragen die Namen von Sternen aus diesem Bereich - es ist Tradition. Auf das warum werdet ihr neugierigen Schnauzen noch eine Weile warten müssen.

    ALTER
    4 Jahre und 7 Monate morgen auf den Tag genau.

    GESCHLECHT
    Indiskrete Frage, meine lieben Freunde. Das letzte Mal als ich nachgesehen habe war es männlich. Wollt ihr meine Aussage überprüfen?

    RASSE
    Ich bin im weitesten Sinne als Bastard zu betrachten. Mit europäischem Einschlag, wenn ich meine Gene richtig einschätze.

    HERKUNFT
    Mein Geburtsrudel hat sein Quartier auf einem der höchsten Gipfel innerhalb des Mittleren Gebirges auf Kairaku. Aufgrund der ozeanischen Einflüsse ist es dort selbst in höheren Lagen erstaunlich warm, oder zumindest nicht so blutgefrierend eisig wie weiter im Inneren des Kontinents im Winter.

    LEBENSZIEL
    Ihr geht wirklich in die Tiefe hier, nicht? Zu eurem Glück kenne ich mein Lebensziel recht genau: Ich möchte einen Beitrag leisten, einen kleinen Teil dieser Welt verbessern. Und weil ich von allen Schwächen der Leute die Dummheit am verheerendsten finde, habe ich mir vorgenommen, Wissen zu verbreiten unter denen, die mir zuhören wollen. Das ist mein demütiger Wunsch.


    Äußeres


    AUSSEHEN
    Entweder leidet ihr alle an Sehschwäche oder es gibt einen psychologischen Grund dafür, das ich mich hier selbst beschreiben soll. Wie ihr wünscht! Ich würde mich selbst als relativ großgewachsenen Wolf mit einem ausgeprägten Brustkorb kategorisieren, dessen Kopf und Beine im Vergleich zu seinem Körper unproportioniert schmal wirken. Auf dichter, cremefarbener Unterwolle liegen längere Deckhaarschichten in rotbraun und schwarz auf, wobei meine Ohren am durchdringendsten leuchten. Über meine Stirn zieht sich ein dunkler Streifen hinunter zum Schnauzenansatz. Überhaupt ist meine Gesichtszeichnung recht ausgeprägt, was mir etwas zu viel Mimik für meinen Geschmack verleiht...Mein Lächeln scheint immer zu groß für mein Gesicht, meine Augenbrauen verleihen mir einen für immer erstarrten, mäßig erstaunten Gesichtsausdruck. Ich habe mich damit abgefunden, dass meine Qualitäten eher auf geistigem Gebiet als dem der Ästethik liegen. Meine Augen trösten mich darüber hinweg: ihr geisterhaftes, helles Blau ist zwar Ergebnis einer Mutation, verleiht mir aber einen Blick, den andere Wölfe deutlich im Nacken kribbeln spüren können.


    Größe:
    79 cm, 123 cm vom Kopf bis zum Schwanzansatz

    Gewicht:
    ~ 54 kg, meiner Schätzung nach

    Augenfarbe:
    Ahm...Regentagblau, poetisch ausgedrückt

    Fellstruktur und Farbe:
    Dünne, cremefarbene Unterwolle bedeckt von längerem rotbraunen Deckhaar mit schwarzen Spitzen

    AUFFÄLLIGKEITEN
    Ich wage zu behaupten, dass meine Augenfarbe eine statistisch gesehene Seltenheit ist, auch wenn sie in meiner Heimatgegend eine relativ häufige Anomalie darstellt.

    GESUNDHEIT
    Ah ja, dieser Punkt hat tatsächlich praktischen Nutzen. Und ich bin ziemlich gesund, danke der Nachfrage. Meine einzige Einschränkung bezieht sich auf die Fortpflanzung - aufgrund dessen, dass ich nur einen Hoden besitze, bin ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in der Lage, Welpen zu zeugen. Nicht, dass ich das übermächtige Bedürfnis dazu gehabt hätte, aber es scheint einen größeren Einfluss auf mein Leben zu haben als mir lieb wäre.



    Charakter


    VERHALTEN
    Verhalten wem gegenüber? Konkretisierung ist nicht sonderlich hoch auf eurer Prioritätenliste, was? Dann interpretiere ich die Frage so, wie ich es will. Meine Einstellung fremden Wölfen gegenüber ist mit distanzierter Freundlichkeit gut beschrieben. Stellt euch eine Linie vor, eine Nulllinie. Wenn jemand meine Freundlichkeit erwidert oder meinen Respekt verdient, steigt meine Meinung von dieser Person über diese Linie hinaus in den positiven Bereich. Ist jemand mir gegenüber unhöflich oder außerordentlich einfältig, sinkt mein Interesse, und meine Geduld gleich mit, in den negativen Bereich. Ich glaube nicht an eine Definition von Gut und Böse. Gerechtigkeit ist relativ und durch den Standpunkt des Richtenden bestimmt. Ich glaube auch nicht daran, dass der herrschende Zustand der ideale oder unveränderlich ist, sondern dass es in unserer Verantwortung liegt, Dinge zu ändern, die uns stören. Hinterfragen von Gründen, von Ursachen, ist dabei viel wirkungsvoller als das reine Behandeln von Symptomen. Sich mit einer halben Antwort zufriedenzugeben ist gleichbedeutend mit Aufgeben. Wir können, allein durch Aufmerksamkeit, so vieles über unsere Welt lernen, darüber, wie Dinge funktionieren, und es ist so viel Schönheit um uns herum. Es macht mich traurig, wie wenige sich Zeit nehmen, die dunklen Ecken in unserem Weltbild zu erleuchten. Aber andere über so etwas zu belehren ist vollkommen sinnlos - die einzige Möglichkeit, jemandem Wissenschaft zu zeigen, ist, ihn selbst darauf kommen zu lassen. Man kann Leute nur in die richtige Richtung schubsen (kräftig, wenn nötig). Ich versuche, nicht übermäßig viel zu reden, sondern das Wenige so auszudrücken, dass es Wirkung hat. Das...gilt möglicherweise auch für sarkastische Kommentare. Und zu guter letzt: Ich bemühe mich, nicht hochmütig zu sein, weil nichts so zuverlässig vor Erkenntnis schützt wie die Einbildung, schon alles zu wissen.



    STÄRKEN
    # Intelligenz
    # Einfühlungsvermögen
    # Leidenschaft
    # Überzeugungskraft
    # Navigation und Orientierung
    # Warmherzigkeit


    SCHWÄCHEN
    # Ich verzettele mich gerne
    # kurze, intensive Aufmerksamkeitsspanne
    # Tendenz zu Disrespekt
    # sehr abstraktes Weltbild
    # Tendenz zu Melancholie
    # ...trotz aller Bemühungen des Öfteren überheblich
    VORLIEBEN
    # STERNE
    # ALLES WAS MIT STERNEN ZU TUN HAT
    # Schnee
    # Ideen und Visionen
    # Etwas nicht wissen
    # Das "Oh"-Geräusch, das Leute machen, wenn ihnen etwas dämmert, an das sie noch nie gedacht haben

    ABNEIGUNGEN
    # Alltägliche Beschäftigungen
    # Autorität
    # Kampf
    # Gutgläubigkeit
    # Small Talk
    # Grobheit


    ÄNGSTE
    Ich habe keine Angst vor dem Tod. Meine einzige Angst wäre wohl die, ein Leben zu leben, das so unbedeutend war, dass sich niemand an mich erinnert. Und davor, eine falsche Entscheidung zu treffen, deren Konsequenzen ich nicht kontrollieren kann... wobei ich mir kein schlimmeres Worst-Case-Scenario mehr vorstellen kann als das, was ich schon hinter mir habe.

    DEINE SEELE, EIN LIED
    Das ist mit Abstand die seltsamste Frage hier, wisst Ihr das? Aber es ist auch meine Lieblingsfrage. Vielleicht gerade deswegen.
    Fireproof - The National
    Conquest of Spaces - Woodkid
    und, nicht zu vergessen
    Symphony of Science - The Poetry of Reality



    Geschichte


    RÜCKBLICK
    Ich wusste dass dieser Teil kommt, aber ich hatte irgendwie gehofft, es wäre... Ich mach es kurz, ja? Die Hochebene, auf der ich den Großteil meines Lebens verbracht habe, beherbergte fünf Großfamilien von Wölfen, Clans, wenn man so will, die dort seit Generationen in enger Verknüpfung lebten. Es ist ein interessantes System, in dem jede Familie eine bestimmte Aufgabe erfüllt, um einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Es gab die, die uns ernährten, die, die unsere Grenzen sicherten, die, die sich um die Kranken, Welpen und Alten kümmerten, die, die das Alte bewahrten und jene, die Neues suchten. Ich gehörte zwar rein vom Blut her dem Clan der Jäger an, aber da innerhalb dieser Symbiose Blutverwandschaft keinen hohen Stellenwert einnimmt, übersiedelte ich bald auf eigenen Wunsch zu den Forschern, den Wissenschaftlern. Das wurde meine Familie. Die Forschungsgebiete, wenn man so will, waren breit gefächert - da waren einige, die andere Tiere beobachteten und andere, die neue Heilpflanzen entdeckten, oder Jagdtaktiken entwarfen, welche Fallen involvierten, und eine Handvoll, die starr vor Trauer die Körper ihrer toten Kameraden aufrissen, um herauszufinden, was sie das Leben gekostet hatte. Ich war ein nutzloser Jäger gewesen, aber ich war ein guter Forscher. Meine Faszination mit den Sternen entpuppte sich als nicht annähernd so weltfremd wie sie meinen Wurfgeschwistern erschienen war, wenn sie mich beim Tagträumen erwischten, wie ich hinaufstarrte und die Bewegung der Gestirne beobachtete, um der schönen Farben Willen, aber auch, weil ich den anderen vorhersagen konnte, wann die Wanderherden kommen würden und wann die Quartiere winterfest würden sein müssen. Als ich meinen Namen ausgesucht hatte und in einer großen Senke mit den anderen Schülern lag, während diese schliefen, wusste ich noch mehr, entdeckte Hinweise, die ich in den schwarzen Flecken zwischen den Sternen fand, aber niemandem anvertraute, weil es sich wie ein Triumph anfühlte, mehr zu wissen als meine neuen Brüder. Die Familien lebten in einem offenen Areal, ihre Hauptquartiere waren in einem unregelmäßigen Kreis angeordnet, für alle zugänglich. Freundschaften, Feindschaften, Liebschaften können zwischen allen entstehen, die das wollten, und Welpen wurden von demjenigen aufgezogen, der sich ihrer annehmen wollte, bis sie wussten, wo ihre Fähigkeiten lagen und einen Namen annahmen. Vertreter der einzelnen Clans bestimmten gemeinsam, wenn weitreichende Entscheidungen nötig waren. Es war kein perfektes System, aber die Reibungspunkte, die unvermeidlich waren, beschränkten sich auf gebrochene Herzen und den ein oder anderen Mord.
    Mithilfe meiner besten Freundin Sieve erstellte ich ein Kartographiesystem für die Bewegungen der Himmelskörper und deren Auswirkungen auf die Erde. Sieve war eine Bewahrerin, Mitglied jener Familie, die am engsten mit den Forschern zusammenarbeiten, weil sie deren Erkenntnisse festhalten, weitergeben und ergänzen. So wie wir neues Wissen sammelten, trugen sie altes zusammen und erinnerten sich daran, bereit, es jedem zu erzählen, der Interesse äußerte.
    Jahre vergingen. Ich erzählte Sieve von meinen Beobachtungen, aber ich blieb vage, weil ich mir nicht sicher war, ob meine Vorraussage korrekt war, und ich Angst hatte, mein Ansehen zu verlieren, wenn ich Katastrophen prophezeite, die nie kommen würden.
    Zwei Winter später verhungerte die Hälfte der Berggemeinschaft, weil die Winterherde nicht über den Pass zog. Der Rest war so schwach, dass sie den Infektionen, die von den Leichen absprangen wie Funkenflug, wenig entgegenzusetzen hatten. Die Jäger weigerten sich, die anderen Familien lännger mitzuversorgen und verließen das Plateau, womit sie ein Dutzend kränklicher Wölfe zurückließen, die kaum Jagderfahrung besaßen. Meine Vorhersagen hatten sich als korrekt erwiesen - der Mond, der einen unglaublich nahen Punkt zur Erde erreicht hatte, hatte für Überschwemmungen in den Küstengegenden gesorgt, die diese fruchtbar und warm zurückließen und die Wanderung über den Pass für die Rentiere überflüssig gemacht hatten. Unsere einzige Futterquelle im Winter war ausgeblieben und die Kettenreaktion hatte uns zu Grunde gerichtet. Dem Mond war egal, dass er gerade eine Zivilisation zerstört hatte, deren Errungenschaften die aller bekannten Rudel übertroffen hatten. Das ist, was unser Universum macht: Es expandiert, und ob dabei eine Wölfin stirbt, die das ganze Universum eines anderen Wolfes war, ist vollkommen irrelevant.
    Ich und eine Handvoll anderer haben überlebt, weil wir das Glück hatten in unserem Schock von einer vom Wasser überraschten Gruppe Hasen überschwemmt zu werden, als wir endlich den Fuß des Berges erreichten. Absurd. Aber unsere Wege trennten sich bald darauf, einer nach dem anderen verließen wir die Wölfe, die wir unser ganzes Leben lang kannten, weil wir feststellten, dass ein Neuanfang nur mit Gesichtern möglich ist, die einen nicht jede Sekunde daran erinnern, was geschehen ist.
    Entschuldigung, ich habe mich schon wieder in Rage geredet... ich erzähle nicht oft Wildfremden von meiner Vergangenheit. Ich habe aber auch kein Recht, sie geheim zu halten - das mindeste, was ich tun kann, ist zu meinem Anteil an diesem Verlauf der Geschichte zu stehen und daraus zu lernen. Schaut mich nicht so anklagend an, ich bereue jedes Detail, jeden einzelnen Tag. Und ich habe inzwischen Jagen gelernt.

    ELTERN
    Meine Mutter, Halla, ist an einer Infektion gestorben, als sie während des Winters Welpen bekam.
    Mein Vater, Arcus, hat tatsächlich überlebt, aber ich weiß beim besten Willen nicht, wohin es ihn verschlagen hat. Da ich zu beiden nicht wirklich eine Beziehung hatte fühle ich mich nicht zu tiefer Trauer verpflichtet. Nicht tiefer zumindest als die, die ich immer fühle, wenn ich mich an mein altes Rudel erinnere.

    GESCHWISTER
    Ich weiß, dass ich insgesamt 8 Blutsgeschwister hatte, aber nur 2 von ihnen waren mir wichtig - Kit und Nunki. Kit war eine liebevolle junge Wölfin, deren Wunsch es war, so viele Welpen aufzunehmen wie nur möglich. Nunki ist zwei Jahre jünger als ich und kam auch zu den Forschern, wo er Füchse beobachtete. Beide fielen dem Hunger zum Opfer. Ob von meinen anderen Geschwistern einer überlebt hat, weiß ich nicht - einige waren Jäger, und gehörten zu denen, die lieber ihre eigene Haut retteten als ihr Rudel zu schützen. Ich kann es ihnen nicht verdenken, aber ich brauche jemand anderen als mich selbst, dem ich die Schuld an diesem Disaster geben kann. Können wir jetzt das Thema wechseln?

    PARTNER
    Ich hatte eine Partnerin. Nächste Frage bitte.

    NACHKOMMEN
    Das wäre dann wohl ein medizinisches Wunder.

    Ich dachte nicht, dass es so schwer werden würde, ehrlich zu sein. Bitte sehr, mein gesamtes Innenleben auf einem Silbertablett! Es liegt bei euch ob ihr es wollt oder nicht.




    Sonstiges


    ERREICHBARKEIT
    E-Mail: kaja.huschdich@gmail.com

    INAKTIVITÄT
    Ich hab keine Ahnung? Können wir das bei Bedarf klären?

    GRUND DER ANMELDUNG
    Ich hatte den tiefgreifenden Wunsch wieder in einem Forum zu schreiben.

    REGELN GELESEN?
    - richtige Antwort -

    BILDERQUELLE
    Dawnthieves, Kati H, Wisentgehege, Europäischer Wolf Nelson


    We are part of this universe; we are in this universe, but perhaps more important than both of those facts, is that the universe is in us.

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Ich hab mal unsere alte Shoutbox hierher kopiert (;

.groaned on the wounded, stiffened out the slain.


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